Offener Brief an den OB der Stadt Bonn und an Fraktionsvorsitzende der Stadtrates
An das Bürgerbüro des Oberbürgermeisters
Altes Rathaus, Markt
53111 Bonn
Bonn, den 6. Mai 2018
Bauleitplanverfahren „Im Wingert“
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Sridharan,
mitten in Poppelsdorf befindet sich ein einzigartiges Biotop: das Waldstück am Clemens-August-Platz, Im Wingert und Trierer Straße. Für die gesamte Stadt Bonn hat es als Einfallstor für kühle Frischluft eine besondere Relevanz. Diese mit dichtem Altbaumbestand und geschützten Tierarten wertvolle und unverzichtbare Fläche ist akut gefährdet.
Bei der Vorstellung des Bauleitplanverfahrens auf der Bürgerversammlung am 2. Mai, an der etwa 200 Bürgerinnen und Bürger teilgenommen haben, wurden gravierende ökologische und strukturelle Probleme deutlich. Die bestehende Lebensqualität wird bei Eingriffen in diese Fläche stark beeinträchtigt; für das funktionierende Poppelsdorfer Zentrum bedeutet das Vorhaben eine erhebliche Gefährdung.
Wie man insbesondere den Eigenveröffentlichungen entnehmen kann, sieht sich die Stadt Bonn in besonderem Maße dem Klimaschutz und der Nachhaltigkeit verpflichtet. Wir gehen davon aus, dass sich die Stadt an ihre eigenen rechtskräftigen Beschlüsse zur Stadtplanung, Flächennutzungsplan und Landschaftsschutz, hält. Daher wissen wir dieses einzigartige und wertvolle Biotop unter guter Obhut der Stadt. Sie wird gewiss alles unternehmen, dieses Areal in seiner jetzigen ökologischen Struktur zu erhalten.
Angesichts des aktuell diskutierten Bauvorhabens fordern wir die Stadt Bonn ausdrücklich dazu auf, das Areal in seiner jetzigen Form mit seinem ökologischen Potential zu sichern, den bestehenden Landschaftsschutz öffentlich zu bestätigen und somit das Bebauungsplanverfahren zu beenden.
Wir alle sind in Poppelsdorf eng vernetzt, kennen und lieben unser Viertel wie es ist und wissen, dass eine große Zahl von Bürgerinnen und Bürgern unsere Sorgen teilt.
Mit freundlichen Grüßen
An
das Bürgerbüro des Oberbürgermeisters
Altes Rathaus
Markt
53111 Bonn
Bauleitplanverfahren „Im Wingert“
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Sridharan,
ich weiss nicht ob ich meinen eben geschriebenen, 1. Brief per Mail absenden konnte. Meine hauseigene Technik stellte mich vor ein Rätsel. Aus diesem Grunde verfasse ich einen 2. Brief und sende Ihnen diesen per Mail, aber auch per Post zu.
Ich bin eine Urpoppelsdorferin, in Poppelsdorf geboren und verliebt in meinen Ortsteil und meine Stadt.
Unser „Im Wingert“ ,ehemaliges Weinanbaugebiet der Poppelsdorfer, muß in seinem ökologischen Potential erhalten werden. Es liegt in Ihrer Verantwortung !
Wo z.B. finden Sie einen solchen Bestand von alten Bäumen und Sträuchern wo sich geschützte Tierarten noch wohlfühlen können….oder Streuwiesen mit den evtl. noch vorhandenen „Poppelsorfern Schwarzen“. Dies ist eine Kirschsorte die weit über die Grenzen Poppelsdorfs hinaus berühmt war und die z.Zt. wieder im Botanischen Garten Poppelsdorf gezüchtet wird…also auch hier wird Nachhaltigkeit gepflegt…..oder denken Sie an die Bewohner des dort ansässigen Seniorenheimes, die die Aussicht in dieses Naturschutzgebiet von mehreren Seiten bewundern können. Das Seniorenheim ist von beiden Seiten des Naturschutzgebietes umgeben…wir sprechen von Ökologie und Nachhaltigkeit ….
Wieso hat sich der Umweltschutz und Naturschutz noch nicht für das Bauvorhaben interessiert? Ist mir zumindest nicht bekannt.
Wenn das Bauvorhaben zum tragen kommen würde, wäre dies eine „nicht wiedergutzumachende Bausünde“!
Es wurden schon zu viele Bausünden in Poppelsdorf begangen. Einen kleinen Teil möchte ich hier anführen. Ich beginne an der Karlrobert-Kreiten-Str. Die komplette rechte Seite wurde, bis auf einige Ausnahmen, bis an das Melbbad abgerissen.
An der Karlrobert-Kreiten-Str. befand sich ein großes Gasthaus „Jägerhof“ mit einem großen Biergarten und wunderschönen alten Kastanienbäumen. Wurde abgerissen!
Das Fabrikgelände der Porzellanmanufaktur Firma Wessels. Wurde abgerissen!
Die Eisfabrik neben dem Melbbad. Wurde abgerissen!
Gegenüber vom Melbbad befand sich ein altes Fabrikgelände, dessen Name mir nicht mehr bekannt ist. Wurde abgerissen!
Die dazwischenliegenden grossen und kleinere Häuser wurden alle abgerissen!
Ich könnte noch weitere Beispiele benennen.
Natürlich muss man modernisieren damit unsere Lebensumstände der heutigen Zeit angepasst werden können und müssen.
Gott sei Dank gibt es in Poppelsdorf tatsächlich auch Beispiele, dass dies möglich ist.
Die Kaffeefirma A. Zuntz sel. Ww. Auf der Königstrasse.
Hier wurden moderne Wohnungen hinter der denkmalgeschützten Fassade gebaut.
Das alte Fabrikgelände der Fa. Soennecken auf der Kirschallee. Hier wurden moderne
Studentenwohnungen für junge Familien hinter der denkmalgeschützten Fassade gebaut.
Oder auch die Bebauung des Poppelsdorfer Bunkers.
Wir sind dazu verpflichtet die alten Gegebenheiten zu nutzen und zu erhalten.
Wir in Poppelsdorf benötigen in keinster Weise ein neues Einkaufszentrum!!!
Poppelsdorf hat eine sehr, sehr gute und individuelle Infrastruktur. Angefangen über Schulen, Kindergärten, Apotheken, Bioläden, Lebensmittelläden, Metzgerien, Buchläden, Friseure, Restaurants mit deutscher und internationaler Küche, Gaststätten und vieles mehr…..Ein neues Einkaufszentrum würde die hervorragende Infrastruktur von Poppelsdorf gefährden !
Für den sicherlich benötigen Wohnraum wird sich eine andere Lösung finden! Dafür muss kein Naturschutzgebiet „geopfert“ werden !
Die nachfolgenden Zeilen habe ich unter folgender Rubrik gefunden:
„Recht auf Stadt Bonn“
Bonn ist für alle da: Wir sind davon überzeugt, dass alle Bonner*innen ein Recht darauf haben, ihre Stadt mitzugestalten.
Bonn ist nachhaltig: Wir möchten den Generationen nach uns die Möglichkeit auf ein erfülltes Leben in Bonn geben. Genauso möchten wir, dass die Menschen in unserer (Welt-)Gemeinschaft ein gutes Leben führen können.
Bonn ist schön: Wir möchten in einer Stadt leben, in der sich die Ideen der Bonner*innen entfalten können. Wir möchten eine Ermöglichungskultur, die Platz für Kultur, Kreativität und Gestaltung fördert und nicht verhindert.
Wahrscheinlich ist mein Brief nun etwas langatmig geworden – aber die Erhaltung unseres „Im Wingert“ ist mir eine Herzensangelegenheit.
Mit den besten Grüssen
Hallo,
zu dem ganzen Thema würde ich gern mehr wissen, das Ganze sehr aufmerksam verfolgen und ggf. mithelfen wollen dieses Bauvorhaben zu verhindern.
VG
Hallo Herr Dobra,
Gerne können Sie sich – falls nicht schon geschehen – in unseren Newsletter-Verteiler eintragen. Und Sie können über die E-Mail-Adresse post@landschaftsschutz-im-wingert.de persönlic mit uns in Kontakt treten. Das wäre wichtig, wenn Sie aktiv mitwirken möchten.
Beste Grüße
Johannes Schneider