Forschungsprojekt ZURES
ZURES stärkt eine auf Nachhaltigkeit und Resilienz zielende Stadtentwicklung.
Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse Ergebnisse einer Online-Umfrage bei deutschen Klein-, Mittel- und Großstädten
Von den beteiligten Städten (darunter Bonn) werden in Stadtentwicklungs- und Planungsprozessen Aspekte der sozialen Vulnerabilität in deutlich zu geringem Maß betrachtet. Dabei ist auffällig, dass hier scheinbar zwei unterschiedliche Gründe zugrunde liegen: Beispielsweise werden die Anzahl sehr vulnerabler Personen und die Gesundheitsinfrastruktur als relevant ansehen. Dagegen werden unter anderem das Risikobewusstsein, der soziale Zusammenhalt und die Anzahl der Singlehaushalte nicht berücksichtigt. Das steht im Gegensatz zur Fachliteratur, die hier wichtige Faktoren der Vulnerabilität gegenüber Hitzestress sieht.
- Die Naturgefahren, die im Risikomanagement von deutschen Städten mit hoher oder höchster Priorität diskutiert werden, sind Starkregen, Hochwasser und Sturm. Hitzestress folgt an Position vier, gleichzeitig wird aber seitens der Befragten eine Steigerung der Häufigkeit und Intensität von Hitzestress in der Zukunft erwartet.
- Hitzewellen stellen für die Befragten kein grundsätzlich neues Phänomen in ihrer Stadt dar, mehr als die Hälfte war bereits davon betroffen, das Wissen um gesundheitliche Folgen und eventuell erhöhte Sterblichkeitsraten ist aber gering.
- Detaillierte Daten zur aktuellen Beeinträchtigung durch Hitzebelastung liegen nur bei einer sehr geringen Zahl der befragten Städte vor, noch seltener sind Szenarien und Prognosen zur zukünftigen Entwicklung von Hitzestress und sozialer Vulnerabilität..
- Aus der Vielzahl von Indikatoren zur Messung von Vulnerabilität gegenüber Hitzestress finden vor allem bauliche Indikatoren bereits starke Berücksichtigung in behördlichen Planungsprozessen, Indikatoren zur Messung von gesundheitlicher und sozialer Vulnerabilität werden bisher nur selten einbezogen, aber zu großen Teilen für wichtig befunden.
- Es besteht ein Bedarf an differenzierten Daten zur Vulnerabilität gegenüber Hitzestress. Bevorzugte Formen der Aufbereitung sind neben Karten und Statistiken vor allem kriterienbasierte Entscheidungshilfen für Behörden, um die Anpassung an Hitzestress besser in Planungsprozessen berücksichtigen zu können.
Über „ZURES“
Zukunftsorientierte Vulnerabilitäts- und Risikoanalyse als Instrument zur Förderung der Resilienz von Städten und urbanen Infrastrukturen
DIE ECKPFEILER VON ZURES
- Weiterentwicklung und Verknüpfung von Analysen zum Klima und zur sozialen Vulnerabilität auf Stadteilebene
- Entwicklung partizipativer Szenariotechniken zur Abbildung unterschiedlicher sozioökonomischer und räumlicher Zukunftsszenarien
- Einbindung von Akteursnetzwerken und Institutionen im Kontext normativ-methodischer Entscheidungen
- Entwicklung einer neuen Generation von Vulnerabilitäts- und Risikoabschätzungen, insbesondere in Bezug auf Extremereignisse (Fokus „Hitze in der Stadt“)
- Operationalisierung des Vulnerabilitätskonzepts und der Methodeninnovationen im Kontext formeller und informeller Prüf- und Planverfahren auf Ebene der Stadtplanung und Stadtentwicklung
- Aufzeigen der Übertragbarkeit der Ergebnisse und Methodeninnovationen auf andere Städte und Gefahrentypen (v.a. Starkregen)
Quelle: www.zures.de